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Orthopädische Probleme bei jugendlichen Sportlern

Orthopädische Probleme bei jugendlichen Sportlern

Gastbeitrag zum Thema orthopädische Probleme bei jugendlichen Sportlerinnen und Sportlern.

von Dr. Christiane Loinig-Velik, MSc

Die Teilnahme an sportlichen Aktivitäten ist für Jugendliche von großer Bedeutung, da sie nicht nur die körperliche Fitness fördern, sondern auch soziale Fähigkeiten und Teamgeist entwickeln. Dennoch sind viele Jugendliche bei der Ausübung von Sportarten orthopädischen Problemen ausgesetzt. Diese Probleme können durch verschiedene Faktoren bedingt sein, darunter unzureichendes Training, falsche Techniken, Überlastung und das Wachstum in der Pubertät.

Häufige orthopädische Probleme

1. Wachstumsbedingte Beschwerden: Während der Pubertät durchlaufen Jugendliche ein schnelles Wachstum. Dies kann zu Schmerzen in den Gelenken und Muskeln führen, insbesondere im Bereich der Knie (z. B. Osgood-Schlatter-Erkrankung) und der Fersen (z. B. Sever-Syndrom). Diese Schmerzen sind oft vorübergehend, können aber das Training und die sportliche Leistung beeinträchtigen.

2. Überlastungsverletzungen: Jugendlicher Sportler sind oft motiviert, hohe Trainingsintensitäten zu erreichen. Diese Überlastung kann zu Verletzungen wie Sehnenentzündungen, Stressfrakturen und Bänderdehnungen führen. Häufig betroffen sind Sportarten, die repetitive Bewegungen ausführen. Es ist wichtig, Anzeichen von Überlastung frühzeitig zu erkennen, um ernsthafte Verletzungen zu vermeiden.

3. Fehlstellungen und Fehlhaltungen: Orthopädische Probleme können auch durch strukturelle Fehlstellungen wie X-Beine, O-Beine oder einer Skoliose entstehen. Diese Fehlstellungen können zu einer ungleichen Belastung der Gelenke führen, was das Risiko von Verletzungen erhöht. Regelmäßige Kontrollen durch Fachärzte sind entscheidend, um solche Probleme zu identifizieren und zu behandeln.

4. Akute Verletzungen: Sportarten mit hoher Intensität und Kontakt, wie Fußball oder Eishockey, sind häufig mit akuten Verletzungen verbunden. Bänderrisse, Verstauchungen und Frakturen sind in diesen Sportarten weit verbreitet. Eine gute Technik und der Einsatz von Schutzausrüstung können das Risiko solcher Verletzungen erheblich reduzieren.

Prävention und Behandlung

Die Prävention von orthopädischen Problemen bei jugendlichen Sportlern sollte stets im Vordergrund stehen. Dazu gehört:

  • Aufwärmen und Dehnen: Vor jeder Trainingseinheit oder Wettkampf sollte ein angemessenes Aufwärmprogramm durchgeführt werden, um die Muskulatur vorzubereiten und das Verletzungsrisiko zu minimieren.
  • Techniktraining: Das Erlernen der richtigen Technik ist entscheidend, um Überlastungen und Verletzungen zu vermeiden. Trainer sollten darauf achten, dass ihre Schützlinge die Bewegungen korrekt ausführen.
  • Regelmäßige Pausen: Jugendliche sollten ausreichend Pausen einlegen, um Überlastungen zu verhindern. Dies gilt insbesondere in der Hochsaison von Sportarten.
  • Stärkung der Muskulatur: Ein gezieltes Krafttraining kann dazu beitragen, die Muskulatur zu stärken und somit die Gelenke zu stabilisieren. Dies ist besonders wichtig, um Verletzungen zu vermeiden.
  • Ärztliche Betreuung: Regelmäßige Untersuchungen durch einen Sportarzt sind ratsam. Bei Beschwerden sollten Jugendliche nicht zögern, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Fazit

Orthopädische Probleme sind eine ernstzunehmende Herausforderung für jugendliche Sportler. Ein ganzheitlicher Ansatz, der Prävention, technische Schulung und ärztliche Betreuung umfasst, ist unerlässlich, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Jugendlichen zu fördern. Indem wir auf die spezifischen Bedürfnisse junger Athleten eingehen, können wir sicherstellen, dass sie nicht nur erfolgreich, sondern auch gesund ihrem Sport nachgehen können.

Dr. Christiane Loinig-Velik, MSc ist Fachärztin für Unfallchirurgie, Ärztin für Allgemeinmedizin und Ärztliche Leiterin im Olympiazentrum Kärnten. 

Foto © PLOHE


09.12.2024, 15:59 Uhr

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