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Krist kritisiert e-Sport-Zulassung im Bundesheer

Krist kritisiert e-Sport-Zulassung im Bundesheer

Mit großem Unverständnis reagiert ASKÖ-Präsident Hermann Krist auf die Veröffentlichung des Verteidigungsministerium, mit dem Kärntner Fabio Özelt erstmals einen sogenannten e-Sportler in ein Heeresleistungszentrum aufzunehmen.

"Wer da die Frau Bundesminister Tanner beraten hat, ist mir schleierhaft. Ich fordere dringend auf, diese Entscheidung zu überdenken und nicht anderen Sportlern einen HSZ-Platz dadurch wegzunehmen."

Krist betont, dass es ihm nicht darum gehe, die Geschicklichkeit und die Erfolge des Betroffenen Fabio Özelt zu schmälern. "Mir geht es darum, dass wir das Thema e-Sport oder besser e-Gaming zuerst gesellschaftlich richtig einordnen. Das Sportministerium hat uns Sportverbände im Frühjahr zu einer Diskussion eingeladen, die noch läuft. Immer mehr kristallisiert sich aber heraus, dass sich der selbst benannte e-sport nicht mit dem bestehenden bewegungsbezogenen Sport vereinen lässt, weil es andere Welten sind. Es wäre besser, würde man von e-Gaming reden und diesem Bereich eine eigene gesellschaftliche Zuordnung geben. Insofern halte ich es für falsch, was da im Heeres-Sport entschieden wurde. Sport hat für mich mit Bewegung, körperlicher Weiterentwicklung und Gesundheit zu tun, egal, ob man einen Wettkampf bestreitet oder nur körperlich trainiert. Und gerade in Zeiten, wo die ÖsterreicherInnen unbeweglicher sind und in der Pandemie-Krise über 14 Mio. Kilo Körpergewicht zugenommen haben, sollte man nicht den Bewegungssport und den rein virtuellen Sport gleich setzen. Andere Sportlerinnen und Sportler, die für höchste Ziele trainieren, brauchen dringendst selbst HSZ-Plätze, da gibt es sowieso zu wenig."

Krist unterstützt in diesem Zusammenhang auch Kärntens Landessportdirektor Arno Arthofer: "Er hat es treffend bezeichnet, dass dies ein falsches Zeichen für die Jugend ist. Wir sollten mit Sport eher die jungen Leute in Bewegung bringen als sie zum weiteren Computer-Gebrauch anzuregen, das wäre angesagter. E-Sport sollte e-Gaming heissen und eigene Möglichkeiten bekommen, denn es ist ein anderer Gesellschaftsbereich, der übrigens gar nicht in die Sport Austria, unseren obersten Sportverband, kommen will. Ich fordere daher auch den e-Sport-Verband Österreich auf, sich im Sinne seiner Mitglieder um eigene Rahmenbedingungen und Anerkennung zu kümmern. Am besten erscheint mir das Digitalisierungsministerium, denn Menschen, die sich mit technischen Mitteln und deren Weiterentwicklung beschäftigen wollen, sind dort sicher willkommen."

Foto © Pixabay

09.06.2021, 09:25 Uhr

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